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Rund 200.000 unbesetzte Ausbildungsplätze in Deutschland – bfz begleiten Ausbildungssuchende auf dem Weg in den Job

Bundesweit gibt es auch in diesem Jahr mehr freie Ausbildungsplätze als Ausbildungssuchende. Zeitgleich fanden aber rund 100.000 junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Mit verschiedenen Angeboten unterstützen die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) bayernweit jährlich 43.000 Jugendliche individuell bei der Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und der Vermittlung in Ausbildung und Arbeit. Diese Kurse existieren seit der bfz-Unternehmensgründung vor 40 Jahren und sind damals wie heute gefragt.

Zwei Frauen sitzen sich an einem runden Tisch gegenüber.

Bei Gründung der bfz 1983 lag die Jugendarbeitslosigkeit mit 623.300 Betroffenen auf einem Höchststand. Die bayerischen Wirtschaftsverbände nahmen sich aus gesellschaftspolitischer Verantwortung des Themas an und beauftragten die bfz mit der Umsetzung von Maßnahmen. Ziel war, die jungen Menschen in dieser Zeit der Arbeitslosigkeit aufzufangen und mit Qualifizierungen für den späteren Berufsstart vorzubereiten. „Uns liegen die jungen Talente und Fachkräfte von morgen besonders am Herzen. Deshalb ist unsere Vision unverändert – auch wenn mittlerweile die Vorzeichen vertauscht sind – und mehr Ausbildungsplätze als Azubis zur Verfügung stehen. Unsere Unterstützungs- und Qualifizierungsangebote sind immer noch am Puls der Zeit und Schwerpunkt unserer Arbeit“, erklärt Thomas Ziegler, bfz-Produktmanager im Bereich Jugend.

bfz entwickelten neue, wirksame Programme

In den 80er Jahren entstanden ausbildungsähnliche Angebote, wie das „Berufspraktische Jahr“ oder die „Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme“. Eigens errichtete Werkstätten in den bfz ermöglichten Trainings für verschiedenste Ausbildungsberufe. Schulungen zur Fachtheorie wechselten sich zu gleichen Teilen mit längeren Praktika im Betrieb ab. Ein Novum, denn zuvor dauerten Praktika nur zwei Wochen. „Unsere Idee dahinter: Die Jugendlichen sollten einerseits tiefer in die betriebliche Realität eintauchen – und so praxisnaher qualifiziert werden. Zudem steigerte die lange Verweildauer die Sichtbarkeit gegenüber den Unternehmensverantwortlichen und die Jugendlichen konnten die Betriebe besser von sich überzeugen“, so Ziegler. Die Konsequenz: Tausende arbeitslose Schulabgänger*innen fanden einen Ausbildungsplatz, der wirklich zu ihnen passte. Die Jugendarbeitslosigkeit sank. Längere Praktikumsangebote etablierten sich auf dem Markt.

bfz-Bildungsbegleiter*innen bewältigen Herausforderungen der Gegenwart

Die hohe Jugendarbeitslosigkeit ist heute überwunden, weil sich auch der Arbeitsmarkt geändert hat. Aktuelle Herausforderungen liegen im Arbeitnehmer- und Fachkräftemangel: Im August 2023 waren deutschlandweit laut Bundesagentur für Arbeit 177.400 betriebliche Ausbildungsstellen (34 Prozent) noch unbesetzt. Die größten Engpässe gibt es in den Bereichen Pflege und Gesundheit, in Bau- und baunahen Berufen (z. B. Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik) sowie im Verkauf (Kaufleute im Einzelhandel und im Büromanagement). Zeitgleich fanden aber 76.000 junge Menschen keinen Ausbildungsplatz. Die Gründe, warum
Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden, obwohl genügend Angebote auf dem Markt sind, sind vielseitig. bfz-Mitarbeiterin Michaela Wild vom Standort Bamberg-Coburg erklärt: „Oft wissen die Jugendlichen noch nicht, welcher Beruf der richtige für sie ist, sind unsicher beim Bewerbungsschreiben oder können im Vorstellungsgespräch nicht überzeugen.“ Um auch diese jungen Menschen bei ihrem persönlichen und beruflichen Werdegang zu unterstützen, steht sie als sogenannte „Bildungsbegleiterin“ zur Seite. Sie ermittelt Kompetenzen, gibt Tipps beim Schreiben von Bewerbungen, ermöglicht für den Berufseinstieg wichtige Qualifizierungen oder vermittelt Praktika: „Es ist schön zu sehen, wie die jungen Leute mit unserer Unterstützung genau das finden, was ihnen Spaß macht und zu ihnen passt. Meine Arbeit ist sehr individuell, denn der Fokus liegt auf ihren Interessen und Stärken. Am meisten freue ich mich, wenn ich ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffe, die inzwischen ihre Ausbildung absolviert haben und fest im Arbeitsleben stehen“, so Wild.

Erfolgsgeschichten von Lilli Edem (15 Jahre) und Moritz Resch (21 Jahre)

Dank der Unterstützung von Bildungsbegleiterin Wild, startet nun auch die 15-jährige Lilli Edem aus Coburg durch. Im Herbst 2022 kam sie mit einem qualifizierten Schulabschluss, aber mehreren erfolglosen Bewerbungen im Einzelhandel in die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme. Die bfz setzen in Coburg dieses Angebot im Auftrag der Agentur für Arbeit um. In dieser Zeit wurde ihr bewusst, dass sie selbstbewusster werden musste und es nicht nur auf formale Qualifikationen ankommt: „Zu Beginn meiner Teilnahme hatte ich immer Angst, mich telefonisch nach dem aktuellen Stand meiner Bewerbungen zu erkundigen. Meine Bildungsbegleiterin motivierte mich und durch das gemeinsame Üben bereitet mir das Telefonieren inzwischen keine Sorgen mehr.“ Nach diversen Bewerbungen und einem Praktikum kam die Zusage für einen Ausbildungsplatz bei EDEKA als Frische-Spezialistin ab September 2023. In den bfz schätzte die Jugendliche besonders die Gruppengemeinschaft, die Unterstützung bei der Suche nach der passenden Stelle und Hilfestellung beim Bewerbungsschreiben.


Der 21-jährige Moritz Resch brach seine erste Ausbildung als Anlagenmechaniker ab. Er erkannte, dass der handwerklich-technische Bereich nicht zu ihm passte. Auf Vermittlung der Agentur für Arbeit trat er in Coburg in die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme der bfz ein und orientierte sich neu. In dieser Zeit fand er mit den Expert*innen der bfz heraus, dass er im sozialen Bereich arbeiten möchte. Nach einem Praktikum in der Pflege und positivem Feedback stand fest, dass er eine Ausbildung zum Pflegefachmann beginnt. „Das Angebot hat mich gut auf das Arbeitsleben vorbereitet. Durch die vielen Gespräche und den fachspezifischen Unterricht habe ich einen Blick über den Tellerrand gewagt und dadurch etwas komplett Neues für mich entdeckt. Anfangs wollte ich in den Lagerbereich, doch inzwischen möchte ich eine Ausbildung in der Pflege machen. Ich hätte nie gedacht, dass mich dieser Bereich so begeistert“, sagt Resch.

 

Eine junge Frau (im Bild links) sitzt ihrer Bildungsbegleiterin (im Bild rechts) an einem runden Tisch gegenüber.

Lilli Edem im Gespräch mit ihrer Bildungsbegleiterin Michaela Wild. Bildrechte: bfz

Ein junger Mann sitzt an einem Tisch in einem Klassenzimmer und lächelt in die Kamera.

Moritz Resch aus Coburg im berufsbezogenen Unterricht der „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme“ in den bfz. Bildrechte: bfz

 

Hintergrund

Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH: 

Die bfz stehen in der Arbeitsmarktpolitik der öffentlichen Hand zur Seite: Im Auftrag von Arbeitsagenturen oder Jobcentern bieten sie zusammen mit regionalen Partnern Aus- und Weiterbildungen an. Die bfz-Mitarbeiter*innen qualifizieren Menschen aller Altersgruppen entsprechend der Anforderungen der modernen Arbeitswelt – und unterstützen sie damit bei der Vermittlung in Job oder Ausbildung und bei der Integration ins Berufsleben. 1983 gegründet sind die bfz bayernweit an 19 Hauptstandorten und 150 Schulungsorten vertreten. Die bfz sind eine Gesellschaft der Unternehmensgruppe des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw.de).

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BILDER ZUM DOWNLOAD

Lilli Edem und Michaela Wild

Lilli Edem im Gespräch mit ihrer Bildungsbegleiterin Michaela Wild. Bildrechte: bfz

Zwei Frauen sitzen sich an einem jungen Tisch gegenüber und lächeln und die Kamera.

Moritz Resch im Unterricht

Moritz Resch aus Coburg im berufsbezogenen Unterricht der „Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme“ in den bfz. Bildrechte: bfz

Ein junger Mann sitzt an einem Schreibtisch in einem Klassenzimmer und hält einen Stift in der Hand. Er lächelt in die Kamera.

WEITERE INFORMATIONEN

Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz)

Eva Heymann

Senior Manager Unternehmenskommunikation

Telefon: 089 44108 - 216
E-Mail: eva.heymann@bfz.de