bfz: Hallo, möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen?
Lisa: Hi! Ich bin Lisa, 22 Jahre alt und habe gerade meine Reha-Ausbildung zur Floristin bestanden.
bfz: Warum sprechen wir heute miteinander, Lisa?
Lisa: Ich will euch einfach Mal erzählen, wie mein Weg bis hierhin war... Vielleicht wäre das ja auch was für andere! Vor vier Jahren habe ich mich für eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) entschieden, nachdem ich mein Abitur abgebrochen habe. Mir ging es in der Oberstufe sehr schlecht, sodass ich leider kurz vor den Prüfungen abbrechen musste.
bfz: Wie bist du dann zum bfz gekommen?
Lisa: Es musste ja irgendwie weiter gehen, also habe ich mich dank einer Beratung durch die Arbeitsagentur an das bfz in Eschenbach gewendet, um dort an einer BvB-Maßnahme teilnehmen zu können.
bfz: Kannst du kurz zusammenfassen, was du in der BvB erlebt hast?
Lisa: Die Seminarleiter und Sozialpädagogen haben mir durch diverse Praktika geholfen, eine passende Ausbildung für mich zu finden. Und als es darum ging eine Bewerbung zu schreiben, haben sie mir Tipps gegeben. Und sogar für das Bewerbungsgespräch wurde fleißig geübt. Wir haben dann zusammen einen Ausbildungsbetrieb – eine Gärtnerei – für mich gefunden.
bfz: Wie ging es dann weiter?
Lisa: Nachdem der Ausbildungsvertrag unterzeichnet war, ging es für mich in die Reha-Ausbildung. Ihr fragt euch jetzt sicher was das ist ... Ganz einfach: Als Reha-Azubi*ne ist der Betrieb, in dem du die Ausbildung machst, lediglich dein Kooperationsbetrieb. Das bedeutet, dass du den Ausbildungsvertrag mit dem bfz abschließt und dein Gehalt damit von der Arbeitsagentur gezahlt wird.
bfz: Und was ist dabei die Aufgabe des bfz?
Lisa: Zusätzlich zur Berufsschule und zur Zeit im Betrieb, hast du einen Vor- oder Nachmittag in der Woche, an dem du im bfz Nachhilfe für den Schulstoff erhältst. Zudem kannst du auch pädagogische Gespräche führen. Hierfür wird dir eine Reha-Betreuung zugeteilt. Das heißt: Das bfz unterstützt dich dabei, dass alles im Betrieb und in der Berufsschule läuft.
bfz: Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht, Lisa?
Lisa: Mir hat diese sozialpädagogische Unterstützung sehr gut getan. Besonders durch meine Angststörung konnte ich anfangs nicht, wie jeder andere Schüler oder Schülerin, am Unterricht teilnehmen und meine Leistungen erbringen. Ebenso fiel mir der Kundenkontakt in der Gärtnerei sehr schwer. Nach gemeinsamen Gesprächen mit meinem Chef, der Klassenleitung und Reha-Betreuung hat sich aber immer eine Lösung finden lassen, wie ich Schritt für Schritt sogar selbstständig im Laden arbeiten oder alle meine Schulleistungen erbringen konnte.
bfz: Was war für dich in dieser Zeit ganz wichtig?
Lisa: Besonders zur Zwischen- und Abschlussprüfung war mir wichtig, dass trotz meiner Einschränkungen individuell auf mich eingegangen wird. Damit ich wie alle anderen Schülerinnen und Schüler an meinen Abschluss komme. Der Abschluss in der Reha-Ausbildung ist dann übrigens genau der gleiche wie bei allen anderen, die eine „normale“ Ausbildung gemacht haben!
bfz: Danke Lisa, dass du deine Erfahrungen mit uns geteilt hast. Möchtest du noch etwas zum Abschluss sagen?
Lisa: Ja, gerne. Alles in allem kann ich allen jungen Menschen, die mit körperlichen, seelischen oder auch psychischen Einschränkungen trotzdem ins Arbeitsleben einsteigen wollen, empfehlen, sich über eine Reha-Ausbildung zu informieren. Für mich war es definitiv der richtige Weg, um Schritt für Schritt an mir zu arbeiten.