"Neustart für Frauen" wurde im Dezember 2019 gegründet und endet im April 2022. Es unterstützt Frauen nach kürzeren und längeren Berufsauszeiten bei der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit. An den vier Standorten Bad Kissingen, Dingolfing, Donauwörth und Landshut werden die teilnehmenden Frauen mit Workshop- und Coachingangeboten bei ihrer Rückkehr bzw. beim Neueinstieg in den Beruf begleitet. Als Umsetzungspartner beraten und coachen Mitarbeiter*innen der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) die Teilnehmer*innen des Projektes.
Bei der Abschlussveranstaltung sprachen Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw, und Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, mit Projektteilnehmerinnen, Unternehmensvertreter*innen und den Mitarbeiter*innen des Umsetzungspartners bfz über das Projekt. Brossardt betonte den Wert der Initiative für die Fachkräftesicherung: "Laut der aktuellen vbw-Studie ‚Arbeitslandschaft Bayern‘ geht das Arbeitskräfteangebot in Bayern demografiebedingt bis 2035 um neun Prozent zurück. Frauen stellen einen wertvollen Anteil an qualifizierten Fachkräften. Um sie beim Neu- und Wiedereinstieg beispielsweise nach einer familienbedingten Berufsauszeit zu unterstützen, haben wir ‚Neustart für Frauen‘ initiiert." Insgesamt nahmen bisher rund 50 Frauen an dem Projekt teil, davon konnte bereits die Hälfte in Arbeit, eine Umschulung oder ins Studium vermittelt werden.
bfz Schweinfurt unterstützten Frauen und Männer beim Wiedereinstieg
Eine Besonderheit gab es an unserem Standort Schweinfurt in der Außenstelle in Bad Kissingen. Hier war der Auftraggeber ausschließlich das Jobcenter. Claudia Dänzer, Teamleiterin des Jobcenters in Bad Kissingen, hat sich dafür eingesetzt, die Zielgruppe auf alle Erziehenden – auch Männer – zu erweitern. Somit nahmen in Bad Kissingen zwei Männer teil und profitierten von der individuellen Beratung, Einzelcoachings und Gruppenveranstaltungen.
Boris Höttinger, Teilkoordinator der bfz in Bad Kissingen, resümiert: "Gut gelungen ist uns der Spagat zwischen Online-Veranstaltungen und Präsenzterminen. Wobei die Online-Angebote vor allem für die Gruppentermine in der Pandemiezeit genutzt werden. Somit hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen den persönlichen Kontakt zu unseren Beratern und Beraterinnen und gleichzeitig die Möglichkeit, während der Lockdown-Phasen online betreut und unterstützt zu werden."
Auch bfz-Seminarleiterin Carina Schaupp zieht eine positive Bilanz: "Es zeigte sich, wie wichtig es ist, die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei der Findung von Alternativberufen zu unterstützen, um so den individuellen Möglichkeitsraum in der Arbeitswelt zu erweitern."
Stephan Zeller, Standortleiter der bfz Schweinfurt, ist vom Konzept überzeugt: "Das Projekt hat gezeigt, dass es gelingen kann, für die Gruppe der Erziehenden mit einem Konzept, das eine hohe Flexibilität und einen stark individualisierten Ansatz bietet, auch während der Pandemie wichtige berufliche Perspektiven zu entwickeln.“
Mit Blick auf ähnliche Projekte und Maßnahmen äußerte sich Holtzwart: „Frauen, die nach einer familienbedingten Auszeit wieder ins Berufsleben einsteigen möchten, sind ein wertvolles Fachkräftepotenzial. Dabei spielen passende Angebote und Projekte wie ‚Neustart für Frauen‘, die beim Wiedereinstieg unterstützen, eine wichtige Rolle. Das Projekt richtet sich individuell an den Bedarfen der Teilnehmerinnen aus. Insbesondere diesen Ansatz finde ich äußerst wichtig. Außerdem besteht die Möglichkeit der Unterstützung auch zu Beginn des Wiedereinstiegs. Diese Erfahrungswerte können wir in die Konzeption künftiger Projekte und Maßnahmen einfließen lassen."