Die Aktivierungshilfe für Jüngere (AhfJ) wendet sich an Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre, die die Schule verlassen haben und Schwierigkeiten haben, eine Aussbildungsstelle zu finden oder noch nicht wissen, was sie beruflich machen wollen. Die AhfJ unterstützt die Jugendlichen dabei, ihren Weg in eine Ausbildung oder Arbeit zu finden. Sie zeigt berufliche Möglichkeiten auf, hilft den Jugendlichen ihre Stärken und ihr Potenzial zu entdecken und fördert die persönliche Entwicklung sowie soziale und berufliche Integration.
Anhand von Projektarbeiten und Praktikas lernen die Teilnehmer*innen der Aktivierungshilfe die Bereiche Holz, Metall, Farbe und Gastronomie kennen. In der betrieblichen Praxis werden sie auf den Berufsalltag vorbereitet und übernehmen Verantwortung für sich und das Team. Nebenbei können sie ihre handwerklichen Fähigkeiten und Stärken entdecken.
Persönlicher Kontakt ist für die erfolgreiche Eingliederung und Unterstützung ausschlaggebend. Umso mehr stellt der Distanzunterricht für Teilnehmer*innen und Ausbilder*innen eine besondere Herausforderung dar. Die Werkstätten können nicht wie gewohnt genutzt werden und Material und Werkzeug stehen nicht in vollem Umfang zur Verfügung. So stehen die Ausbilder*innen der bfz immer wieder vor der Frage, was sie trotz Distanz verwirklichen können, um die Teilnehmer*innen optimal zu unterstützen.
Kreativität und Engagement sind daher aktuell mehr denn je gefragt. Ausbilder Benjamin Pribbernow, der für den Bereich der Metallwerkstätten zuständig ist, hat für sein „Projekt@home“ gemeinsam mit den Teilnehmer*innen einen Bausatz ausgesucht. Sie haben sich für eine batteriebetriebene Windkraftanlage entschieden.
Der Vorteil der Bausätze: Sie enthalten alle erforderlichen Werkzeuge und Materialien und ermöglichen es den Teilnehmer*innen auch zu Hause technisches Verständnis, handwerkliches Geschick, Selbsteinschätzung und vieles mehr zu testen. So sammeln sie Erfahrung im Umgang mit Werkzeugen und Materialien der Metallwerkstatt, auch wenn sie aktuell nicht vor Ort in den bfz Augsburg sein können.
Die Teilnehmer*innen sind bei der Fertigstellung nicht auf sich alleine gestellt. Der Ausbilder ist mit ihnen per Videokonferenz verbunden. Damit er den Aufbau anschaulich erklären kann, ist Pribbernow mit einer Dokumentenkamera ausgestattet, die jeden seiner Handgriffe ganz genau aufnimmt. Gleichzeitig können die Teilnehmer*innen Fragen per Chat stellen und Hilfestellung von ihrem Ausbilder bekommen. So kann er auf jedes Bedürfnis und Problem weiterhin individuell eingehen.
Die Mühe lohnt sich. Am Ende haben die Teilnehmer*innen ein Erfolgserlebnis: stolz schicken sie Fotos ihrer fertigen, voll funktionsfähigen Windräder an ihren Ausbilder.