Das Anschreiben ist neben dem Lebenslauf elementar für eine gute Bewerbung . Dabei werden aber häufig Fehler gemacht. Unsere Teilnehmer*innen der Berufsvorbereitenden Maßnahme (BvB) in den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) Ehingen schreiben aktuell Bewerbungen für Praktika und Ausbildungsplätze bei Firmen in der Region. Auch hier sind repräsentative Bewerbungsunterlagen ein Muss.
Die meisten Teilnehmer*innen haben beim Verfassen des Anschreibens die größten Probleme. „Ich weiß gar nicht, wie ich das Anschreiben beginnen soll und was genau hineingehört“, gesteht Ilaria Frunzio, die sich auf eine Ausbildungsstelle zur Erzieherin bewirbt. Auch Niklas Ritter, der eine Ausbildung zum Automobilkaufmann beginnen möchte, erkundigt sich, worauf es den Personaler*innen ankommt.
David Leicht, Seminarleiter in der BvB-Maßnahme am Standort Ehingen, kennt die Schwierigkeiten und hat hierzu hilfreiche Tipps und Tricks für ein gutes und erfolgreiches Anschreiben. Als wichtigen Faktor für eine gute Bewerbung stellt er die eigene Motivation heraus. Es sollten die vier W-Fragen (Wer bin ich? Was kann ich? Wohin will ich? Was ist möglich?) kompetent im Anschreiben beantwortet werden. Ein weiterer Punkt sei die Kreativität: Eine 08/15-Bewerbung ziehe keine Aufmerksamkeit auf sich – man solle seine Geschichte erzählen und sich persönlich und individuell darstellen. Leicht betont, wie wichtig Qualität sei. Ein wohlformuliertes Anschreiben zeige großes Engagement und werde von den meisten Unternehmen honoriert. Gerade hier könne man positiv aus der Masse herausstechen.
Deswegen empfiehlt Leicht seinen Teilnehmer*innen, Zeit und Geduld zu investieren, um das Anschreiben gut zu strukturieren. „Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer verlieren sich in langatmigen Formulierungen und kommen nicht auf den Punkt“, stellt Leicht fest. Er rät, so lange an den Sätzen zu feilen, bis man selbst damit zufrieden sei. Zuletzt stellten zeitliche Lücken oder unangenehme Lebensphasen in der Vita Teilnehmer*innen vor Probleme. Leicht empfiehlt hier, immer bei der Wahrheit zu bleiben. Ein Aufhübschen sei erlaubt, aber nicht, Unwahrheiten als Tatsachen darzustellen.
Die Teilnehmer*innen setzen die Tipps nun in ihren Bewerbungen um. "Wenn die Teilnehmenden die Ratschläge bei ihren Anschreiben und im Lebenslauf berücksichtigen, erhalten sie sicherlich bald Einladungen zum Vorstellungsgespräch", zeigt sich Leicht optimistisch.