Durch die Zertifizierung als „Multiplikatorin für Block A“ ist es Frau Burkhardt, einer Mitarbeiterin der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) der Nebenstelle Fürstenfeldbruck, künftig möglich, die Qualifizierung zur Assistenzkraft anbieten und selber durchführen zu können.
Um den Bedarf an Fachkräften in bayerischen Kindertageseinrichtungen effektiv zu decken, wurde ein modulares Qualifizierungskonzept zur beruflichen Weiterbildung entwickelt. Es entstand in Zusammenarbeit mit dem Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS), dem Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP), dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus (StMUK) sowie dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB).
Ein zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist die Ausbildung von Multiplikator*innen, die nach jeweils bestandener Prüfung die Qualifizierung zur Assistenzkraft (Block A), zur Ergänzungskraft (Block B) oder zur Fachkraft (Block C) durchführen dürfen. Frau Burkhardt erklärte uns in einem Interview, was es damit auf sich hat.
Was hat Sie zur Teilnahme motiviert?
Angelika Burkhardt: Die Qualifizierung zur Assistenzkraft startete im Januar 2023 in Fürstenfeldbruck mit einer externen Multiplikatorin, wodurch ich Einblick in das Gesamtkonzept erhielt. Das Ziel war, eigene Multiplikator*innen für die bfz auszubilden, um Expert*innen vor Ort zu haben. Aufgrund meines beruflichen Hintergrundes als Erzieherin, Einrichtungsleiterin sowie meiner Erfahrung als Dozentin in der Kindertagespflege war es für mich der nächste logische Schritt, mich in dieser Richtung weiterzubilden.
Wie verlief Ihre Ausbildung zur Multiplikator*in?
Angelika Burkhardt: Sie war berufsbegleitend über ein halbes Jahr mit Präsenztagen in München und Nürnberg sowie Onlineschulungen. Es wurde intensiv auf die methodischen und didaktischen Aspekte eingegangen, um die zukünftigen Assistenzkräfte optimal auf ihre Aufgaben vorzubereiten.
Hat sich Ihr Blick auf die pädagogische Praxis verändert?
Angelika Burkhardt: In meiner pädagogischen Haltung fühle ich mich bestärkt. Zudem habe ich neue Methoden und Ideen für die Unterrichtsgestaltung erhalten. Eine positive, wertschätzende und auf Augenhöhe geprägte Atmosphäre ist mir sehr wichtig.
Welche Aufgaben erwarten Sie in Ihrer neuen Rolle?
Angelika Burkhardt: Ich werde ab jetzt eigenverantwortlich die Qualifizierung zur Assistenzkraft (Block A, Modul 1 und 2) durchführen. Darauf freue ich mich.
Wie wollen Sie Ihr neues Wissen in der Praxis anwenden?
Angelika Burkhardt: Ich werde die Teilnehmer*innen in ihrem ko-konstruktiven Bildungs- und Lernprozess begleiten und ihnen aktuelles theoretisches und praktisches Wissen vermitteln, damit sie gut auf ihre Tätigkeit als Assistenzkraft vorbereitet sind.
Wie wichtig ist die Vernetzung von Kitas und pädagogischen Fachkräften?
Angelika Burkhardt: Der Austausch über die Eignung und Entwicklung der Teilnehmer*innen erfolgt während des Praktikums beim Hospitationstag oder bei spezielleren Fragen im Einzelgespräch zwischen mir und der Kitaleitung. Eine umfassende Vernetzung und Zusammenarbeit sind daher essenziell für den Erfolg des Programms.
Wie sehen Sie die Zukunft der frühkindlichen Bildung und Erziehung?
Angelika Burkhardt: Der Fachkräftemangel wird sicherlich noch einige Jahre andauern. Ab September 2026 gilt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Grundschulkinder, wodurch noch mehr pädagogische Fachkräfte benötigt werden. Aber das Gute ist, dass wir als bfz mit der Qualifizierung zur Assistenzkraft aktiv dazu beitragen, neues Personal auszubilden. Unsere Assistenzkräfte sind eine wertvolle Unterstützung für die Einrichtungen vor Ort.
Was raten Sie bfz-Mitarbeiter*innen, die überlegen, selbst Multiplikator*in zu werden?
Angelika Burkhardt: Machen Sie mit, es lohnt sich! Informieren Sie sich unverbindlich beim IFP über das nächste Schulungsangebot. Wir möchten künftig an weiteren Standorten „Block A“ anbieten, dazu benötigen wir ein Netzwerk an Multiplikator*innen.