Heilerziehungspfleger*innen unterstützen Menschen mit körperlichen, seelischen oder geistigen Behinderungen. An den Fachschulen der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Passau erlernen die Auszubildenden diesen wichtigen Beruf auf praxisnahe Art und Weise. Um das langjährige Bestehen zu feiern, fand in Passau im Mai eine große Feier mit einer Vielzahl von Ehrengästen und ehemaligen Schüler*innen statt. Zu Gast waren unter anderem Stefanie Hellauer (Regierung von Niederbayern), Dr. Gottfried Dylong (erster Schulleiter der Fachschulen), Josef Heisl (Bezirksrat), Roswitha Toso (stv. Landrätin), Wolfgang Dietz (stv. Standortleiter), Michalela Riedl (Standortleiterin), Florian Lehner (Schulleiter) und Jürgen Dupper (Oberbürgermeister Passau). Passend zur Jubliäumsfeier fand direkt im Anschluss der Tag der offenen Tür statt. Hier hatten die Gäste die Möglichkeit, die einzelnen Fachbereiche mit zugehörigen Räumlichkeiten sowie die Lehrkräfte der Fachschulen kennenzulernen. Im Lauf des Tages konnten die Fachschulen so etwa 300 Gäste über den Beruf der Heilerziehungspflege informieren.
Thema "Inklusion und Teilhabe" zentral im Lehrplan
Durch die Ausbildung von qualifizierten Hilfs- und Fachkräften in der Behindertenhilfe soll der gesellschaftliche Wandel aktiv mitgestaltet werden. In Kooperation mit der Technischen Hochschule Deggendorf startet deshalb zum Wintersemester 2022/23 der fachspezifische Studiengang "Management in Inklusion und Teilhabe". Dieser soll es Absolvent*innen ermöglichen, ihr Wissen in der Heilerziehungspflege zu vertiefen und sich spezifisch weiterzubilden.
Die Leitung der Fachschulen Florian Lehner erläutert diesbezüglich: "Wir stehen in engem Austausch mit lokalen Kooperationspartnern, anderen bfz-Schulen der Heilerziehungspflege sowie der Landesarbeitsgemeinschaft der bayrischen Fachschulen der Heilerziehungspflege. Mit über 90 Kooperationsstellen der Eingliederungshilfe, der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Behindertenhilfe im Raum Passau ist der Bedarf an Fach- und Hilfskräften im sozialen Bereich weiterhin hoch. Aus diesem Grund unterstützt auch die Agentur für Arbeit die Schüler*innen bei der Aus- und Weiterbildung im Bereich der Heilerziehungspflege in Form von Bildungsgutscheinen."
Alle bisherigen Absolvent*innen der Fachschulen konnten unmittelbar nach Ende ihrer Ausbildung in verschiedensten Einrichtungen tätig werden und gelten als langfristig gefragte Fachkräfte. Inzwischen arbeiten viele ehemalige Schüler*innen in Kooperationseinrichtungen und stehen dem "Nachwuchs" an den Fachschulen zum Teil auch als Praxisanleiter*innen zur Seite.
Über die Fachschulen für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe
Die Fachschulen für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe wurden im Jahr 2012 von den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) durch Standortleitung Michaela Riedl, ihrem Stellvertreter Wolfgang Dietz und dem ersten Schulleiter Dr. Gottfried Dylong gegründet. Die staatliche Anerkennung erhielten die Fachschulen schließlich im April 2015 unter der Schulleitung von Dipl. Berufspädagoge Florian Lehner. Seitdem absolvierten in Passau 116 Schüler*innen die einjährige Ausbildung zur*m Heilerziehungspflegehelfer*in, während die Fachschule für Heilerziehungspflege mit einer Ausbildungsdauer von zwei Jahren 148 Absolvent*innen verzeichnen kann.
Seit Gründung der Fachschulen waren Lehrkräfte aus unterschiedlichsten Fachgebieten an der Ausbildung der Fachschüler*innen beteiligt. Darunter nehmen die sogenannten Praxislehrkräfte eine besondere Stellung ein, da sie neben dem Lernort Schule auch den Lernort Fachpraxis in den Fokus rücken. Hierbei gilt es, den Theorie-Praxisbezug herzustellen, der unter anderem mithilfe didaktischer Mittel wie Kleingruppenarbeit, Kleingruppenhospitation und der Hospitationswoche gestützt wird.