In Deutschland haben etwa 6,2 Millionen Erwachsene Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Das bedeutet, sie sind gering literalisiert. Über die vielen Ursachen dafür wissen wir jedoch nur wenig. Bei nur etwa fünf Prozent dieser Erwachsenen liegt eine diagnostizierte Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) vor. Es ist jedoch bekannt, dass kognitive Ursachen bei Kindern oft zu Lese- und Rechtschreibproblemen führen.
Ziel des Projekts „Kognitive Grundlagen geringer Literalität Erwachsener (KogLit)“ war es, solche kognitiven Ursachen bei Erwachsenen zu erkennen. Dafür wurden bei freiwilligen Testpersonen mithilfe unterschiedlicher Tests verschiedene kognitive Faktoren untersucht, die für das Lesen relevant sind.
Anhand der verschiedenen Ergebnisse entwickelten die Projektmitarbeiter*innen der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) spezielle Trainingsmodule, die Erwachsenen helfen sollen, besser lesen und schreiben zu lernen. Diese Module können in Kursen für Menschen eingesetzt werden, die Deutsch als Zweitsprache lernen.
In der letzten Phase des Projekts wurden die Materialien in verschiedenen Kursen, wie Integrations- und Alphabetisierungskursen, ausprobiert, bewertet und weiterentwickelt. Die entwickelten Materialien stehen Ihnen hier zum Download (pdf, 6,13 MB) zur Verfügung. Den ausführlichen Abschlussbericht finden Sie über die NextCloud. Mehr Informationen erhalten Sie bei Bianca Bohrer.
Das Projekt „KogLit“ wurde gemeinsam mit Prof. Dr. J. Rüsseler, Professur für Kognitions-, Emotions- und Neuropsychologie der Universität Bamberg, durchgeführt und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.