Schüler*innen mit Schwerbehinderung der Abschluss- und Vorabschlussklassen in den Städten und Landkreisen Ansbach, Roth, Weißenburg und Gunzenhausen haben seit Juni die Möglichkeit, an der Maßnahme „Berufsorientierung inklusiv“ teilzunehmen. Ziel ist es, die Chancen auf einen gelingenden Übergang von der Schule in den (allgemeinen) Arbeitsmarkt zu erhöhen. Dafür kommen die Mitarbeiter*innen der bfz Westmittelfranken im zweiwöchigen Rhythmus in die Schulen. Die betreuende Sozialpädagogin Anna-Katharina Hofer-Steinert erklärt: „In Einzelgesprächen oder in kleinen Gruppen analysieren wir individuelle Stärken und Schwächen. Wir klären die Frage, welche Berufsbilder es gibt. In Abstimmung mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg besprechen wir, wie Berufe mit Handicap ausgeübt werden können und eine Ausbildung erreicht werden kann. Wir unterstützen die Schüler und Schülerinnen bei der Suche nach einem Praktikum oder einer Ausbildung, schreiben gemeinsam Bewerbungen und bereiten sie auf Bewerbungsgespräche vor“.
Jugendliche mit Schwerbehinderung stünden in dieser Lebensphase vor besonderen Herausforderungen, erklärt Hofer-Steinert, deren Sohn selbst eine Autismus-Spektrum-Störung hat: „Die Jugendlichen sind sich bewusst, dass sie Einschränkungen haben. Sie geraten eher an ihre Grenzen als Gleichaltrige ohne Behinderung. Wir geben ihnen Anreize, sich mit ihrer Behinderung auseinanderzusetzen und diese zu akzeptieren. Wir möchten aber auch, dass sie sich ihrer Chancen bewusst werden“.
Die Maßnahme BOi dauert ein Jahr und zielt darauf ab, Brüche in Lebensläufen zu verhindern. Die Schüler*innen sollen ihre Potentiale entdecken und eigene berufliche Perspektiven entwickeln. Finanziert wird die Maßnahme durch die Bundesagentur für Arbeit und das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.