Der internationale Bereich des bbw baut die „Deutsch-Tunesische Handwerkerschule“ (DTHWS) seit Mitte Mai 2020 auf. Die bfz am Standort Westmittelfranken entwickeln dabei Lehrpläne für fünf Bauberufe. Dabei orientieren sie sich am Modell der deutschen Teilqualifizierung: Anstatt an einem Stück werden Ausbildungsinhalte in Teilmodulen vermittelt.
Die Digitalisierung verkürzt auch die Distanz zwischen Westmittelfranken und Nordafrika: Das zeigen zwei Workshops der bfz am Standort Westmittelfranken mit tunesischen Kooperationsschulen. Mithilfe der Software Zoom konnten die Teilnehmenden per Videokonferenz neue Lehrmethoden einüben.
Thomas Kurz, Koordinator im Bereich Förderung beruflicher Weiterbildung am bfz-Standort Westmittelfranken, ist begeistert: „Der Austausch mit Kollaborations-Tools fand bei allen Workshop-Beteiligten großen Anklang. Hier wird Digitalisierung gelebt und ist für die großen Distanzen das Mittel der Wahl.“
„Es war mir eine große Freude, mit den Kolleg*innen vor Ort und in Tunesien den Workshop für die Ausbilder*innen zu gestalten. Wir konnten ihnen den handlungsorientierten Lernfeldunterricht näher bringen. Und wir haben Ideen für praxisorientierte Projektaufgaben der einzelnen Berufsrichtungen entwickelt“, berichtet Dipl. Ing. Caterina Lang, langjährige Seminarleiterin und Ausbilderin in den bfz.
Die praxisnahe Unterrichtsplanung war das Schwerpunktthema in den Workshops. Außerdem konnten sich die Teilnehmenden über die bfz-Handreichungen zu den Lehrplänen austauschen.
Auch Ignaz Völk, bbw-Projektleiter für den tunesischen Standort Soliman, zeigt sich mit dem Ablauf des Workshops zufrieden: „An beiden Tagen zeigten die tunesischen Berufsschullehrkräfte der Partnerschulen eine große Offenheit für neue Ansätze in der Berufsausbildung sowie eine ebenso große Motivation, diese vor Ort anzuwenden.“
Und Laurine Ardjelan, bbw-Gesamtprojektleiterin für die DTHWS, lobt die digitale Zusammenarbeit: „Ich bin sehr froh, dass wir auf diese Art und Weise trotz Corona in den letzten Wochen so viel auf die Beine stellen konnten. Die Curricula und Handreichungen sind fast vollständig fertig gestellt. Wir werden auch weiterhin auf Videokonferenzen zurückgreifen, um das Know-how der Expert*innen aus Westmittelfranken nach Tunesien 'transferieren' zu können.“