Interessante Antworten auf spannende Fragen zum Thema „Mobiles Arbeiten und Gesundheit. Was bleibt von Corona?“ lieferten ausgewählte Expert*innen am 12.10.2021 auf der diesjährigen Gemeinschaftsveranstaltung der Krankenkasse KNAPPSCHAFT und der Beruflichen Trainingszentren (BTZ) der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) München im Einstein Kultur.
Dr. Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung), Miriam Schilling (Personalleiterin VAUDE) und Franz Kühmayer (Zukunftsinstitut Wien) schafften es, Erlebnisse, Erkenntnisse und Tipps im Zusammenhang mit Homeoffice und Gesundheit auszutauschen und gemeinsam mit Moderatorin Jutta Prediger (BR) für die Zuschauer auf den Punkt zu bringen.
Gesundheit
„Menschen und Unternehmen können Krisen wie die Coronapandemie durch Resilienz bewältigen – diese ist erlernbar“, erklärte Berndt. Dabei betonte sie, wie wichtig es sei, die eigenen Bedürfnisse zu hinterfragen, sich selbst Struktur zu geben sowie Flexibilität zu erlauben. Nach dem Motto „Leben ist Veränderung“ schaffe Corona in ihren Augen einen neuen Blickwinkel auf das Leben, aus dem sich neue, persönliche „Rezepte“ entwickeln ließen. Für sie sei es unter anderem das Homeoffice im Familienkontext.
Führungskräfte
In der „neuen“ Rolle von Führungskräften waren sich alle Podiumsgäste einig: Sie sollten sich mehr der Aufgabe „Führen“ widmen und sich tendenziell distanzieren von Kontroll-Mechanismen und Fachexpert*innen-Dasein. Personalexpertin Schilling schilderte, wie sie in der Coronakrise auf den persönlichen, direkten Austausch mit den Arbeitnehmer*innen setzte und damit „Rahmenbedingungen für digitale Psychohygiene“ schuf, um in der Krise gemeinsam lernen und wachsen zu können. Zu viel Regelwerk enge ihrer Meinung nach ein und führe weg von Vertrauen und Eigenverantwortlichkeit.
Unternehmen
„Ein Unternehmen, das auf schwache Wandeltendenzen reagiert und sich dabei weiterentwickelt, kann eine Krise in Form schlagartiger Veränderungen besser bewältigen“, so Unternehmensberater Kühmayer. Neue Probleme benötigten seiner Meinung nach neue Lösungen, für die weniger Imitation und mehr Innovation notwendig sei. Kühmayer erklärte: „Die Transformation der Arbeitswelt ist nach Corona nicht zu Ende, sie geht mit Wertewandel und globalen Herausforderungen einher.“
Digitalisierung liefere uns das Potential, um phantastische Arbeitswelten zu kreieren. Darin waren sich die Expert*innen einig. Gleichzeitig warf diese Erkenntnis neue Fragen auf: Was macht gute Arbeit aus? Wo finden Unternehmen und Arbeitnehmer neue Energiequellen? Wollen wir zurück zum „alten Spiel“ (Kontrolle etc.) oder uns einem „neuen Spiel“ – nach Corona – widmen?
Wer mehr dazu erfahren möchte, kann sich den Talk auf unserem BTZ Youtube-Kanal ansehen.