Im Jahr 1990 gründeten die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) die Fachschule. Es war die erste ihrer Art in Bayern. Heute ist sie die einzige im gesamten süddeutschen Raum, die berufsbegleitend ausbildet und alle zwei Jahre einen Einstieg für neue Schüler*innen bietet.
Der erste Schulbetrieb an der neuen Schule startete mit 14 Schülern und einer Schülerin mit Unterrichtseinheiten in den Abendstunden. Heute gibt es eine zweite Klasse, der Unterricht findet freitags und samstags statt. So können insgesamt knapp 40 Schüler*innen aus verschiedenen süddeutschen Landkreisen mit teils mehrstündigen Anfahrtswegen die Weiterqualifizierung absolvieren, ohne den Arbeitsplatz aufgeben zu müssen.
Zugelassen sind Verfahrensmechaniker*innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik. Weitergebildet werden Sie zu Kunststofftechniker*innen. Anschließend steht ihnen ein verkürztes, fachspezifisches Studium offen.
Die Geschichte dieser Schule ist mit einem Namen untrennbar verbunden: Walter Ott. Er gehörte zum ersten Lehrerkollegium und weil diese Schule damals so einzigartig war, wurde er auch gleich Mitglied der Lehrplankommission des Staatsinstituts für Schulqualität und Bildungsforschung. „Wir entwickelten damals die ersten Lehrpläne der neuen Fachrichtung Kunststofftechnik“, berichtet Walter Ott. Diese Fachlehrpläne bilden heute einen bayernweiten Standard – auch wenn sie inzwischen nicht mehr ganz so aussehen, wie vor 30 Jahren. „Die Lehrpläne werden natürlich konstant weiterentwickelt, um dem Wandel in Industrie und Technik gerecht zu bleiben“, erklärt Ott. 2010 übernahm Walter Ott dann die Schulleitung – und erlebt dieses Jahr nach 10 Jahren in dieser Position somit gleich ein doppeltes Jubiläum.