Lebenslanges Lernen eröffnet neue Horizonte. Das konnten die 18 Schüler*innen jetzt bei einer Exkursion in Donauwörth hautnah erleben. Eine ehemalige Schülerin der Fachschule für Kunststofftechnik und Faserverbundtechnologie Weißenburg führte die Interessierten durch das Werk. Träger der Fachschule sind die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz).
2022 hat Jaclyn König selbst ihren Abschluss hier gemacht. Jetzt freut sie sich, dass sie ihren Nachfolger*innen einen Einblick in das Airbus-Werk geben konnte. „Eine Manufaktur“, wie der Airbus-Ausbildungsleiter Joachim Herfert betonte. Gemeinsam führten die beiden die angehenden Kunststofftechniker*innen im dritten Weiterbildungsjahr, Schulleiter Walter Ott, bfz-Seminarleiterin Ina Lotter und Lehrer Armin Rachinger durch die beeindruckenden Produktionshallen. „Passt gut auf! Es könnte sein, dass etwas dabei ist, das ihr nächste Woche für eure Prüfung braucht“, merkte Rachinger an.
Rotorblätter und Grundgerüste von Helikoptern werden in Donauwörth aus einem Faserverbundstoff, bestehend aus Glas- und Kohlefasern, in Handarbeit gefertigt. Ein Fakt, bei dem die Besucher*innen besonders aufhorchten. Schließlich handelt es sich dabei um ihr Spezialgebiet. Ausbilder Herfert selbst hat nach seiner Ausbildung zum Schlosser den Techniker berufsbegleitend erworben, verrät er und bestätigt damit den Schüler*innen, mit der Weiterbildung in Teilzeit den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Zunächst bekam die Klasse einen Einblick in die Herstellung von Flugzeugteilen. In Donauwörth produziert Airbus neben Hubschraubern, auch Türen für Flugzeuge. Anschließend lernte die Gruppe die einzelnen Produktionsschritte von Helikoptern kennen. Im Werk entstehen leichte Rettungshubschrauber ebenso wie mittelschwere Transporthubschrauber und große, schwere Spezialvarianten für militärische Einsätze.
Wie diese „Roboter mit Rotoren“ gesteuert werden, erfuhr die Gruppe ebenfalls und staunte über die zahlreichen intelligenten, elektronischen Bauteile. Kameras, Sensoren und hochkomplexe Einzelsysteme sind für diese notwendig. Damit die Maschinen später lange in der Luft bleiben, wartet und repariert Airbus im Auftrag von Kunden seine Hubschrauber im Werk vor Ort. Die Gruppe durfte schließlich auch noch bei der Schlussprüfung aller elektronischen Systeme eines Polizeihubschraubers über die Schulter schauen.
Am Ende der Führung bedankte sich Schulleiter Walter Ott ganz herzlich bei Ex-Schülerin König und Ausbildungsleiter Herfert für die eindrucksvolle Werksbesichtigung, die weit über einen üblichen Besuch hinausging. Dass die Schüler*innen nach dreieinhalb Stunden immer noch voll konzentriert und aufmerksam bei der Sache waren, sprach für die Qualität der Präsentation.