Manchmal ist der Wurm drin und selbst Hochqualifizierte mit Studium oder Führungserfahrung finden keine passende Stelle. Ihnen greifen die Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) mit einem zweiwöchigen Coaching unter die Arme. Vor Kurzem ist ein neuer Kurs, der offiziell den Namen „Maßnahmenkombination Unterstützung“ trägt, zu Ende gegangen. Finanziert wurde er von der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg.
Zwölf Akademiker*innen bzw. Führungskräfte waren diesmal dabei: „Es war eine ganz bunt gemischte Gruppe. Frauen und Männer, ganz frisch von der Uni oder mit langjähriger Erfahrung in Führungspositionen, Projektleiter und -leiterinnen, Leute aus der Industrie, aus dem Kulturbereich oder aus der Wirtschaft. Der Kurs war sehr spannend und konstruktiv“, erläutert bfz-Seminarleiterin Vera Sohn. „Besonders schön ist der Austausch zwischen Jung und Alt: Die Digital Natives haben andere Kompetenzen als die Älteren, die wiederum aus einem vollen Erfahrungsschatz schöpfen und viel aus der Berufspraxis erzählen. Sie können voneinander lernen. Das ist immer wieder schön zu erleben.“
Bewerbungscoach Vera Sohn ist studierte Psychologin und Kommunikationstrainerin. Sie begleitete die Teilnehmer*innen, sichtete gemeinsam Bewerbungsmappen, trainierte mit ihnen Bewerbungssituationen im Assessment Center oder im Vorstellungsgespräch. Zurdem wurden Gesprächssituationen am Telefon geübt. „Sich im geschützten Raum ausprobieren, sich gegenseitig Feedback geben, das bringt sehr viel“, so die Trainerin . „Alle profitieren vom Kurs, auch was die Bewerbungsmappe betrifft. Es war wirklich keine dabei, die perfekt war. Alle gingen gerne noch mal ran und veränderten sie. Die Gruppe war unglaublich motiviert und engagiert.“
Digitale Bewerbungsstrategien
Das Coaching war in der Regel täglich von 8 bis 16.30 Uhr. Koordiniert wurde die Maßnahme seitens der bfz am Standort Westmittelfranken von Angela Richter. „Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in eine sozialversicherungspflichte Beschäftigung dauerhaft einzugliedern. Eine Vermittlungsmaßnahme ist es allerdings nicht“, betont sie. Es ginge vielmehr darum, die Interessierten im Bewerbungsprozess zu begleiten und auf den richtigen Weg zu bringen. – „Wie erstelle ich ein aussagekräftiges Profil in den Sozialen Medien?" „Was muss ich im Hinblick auf den Datenschutz beachten?" „Und wie bewerbe ich mich auf einem Jobportal bzw. per PDF?"
„Bewerbungsstrategien werden immer digitaler. Auch das trainieren wir“, ergänzt Richter. Seminarleiterin Sohn merkt an: „Auch darüber entspinnen sich Diskussionen. Es gibt so viel unterschiedliche Lebens- und Arbeitsrealitäten. Das macht unseren Kurs so belebend und wertvoll für alle.“