Trubel im Hof der Heilig-Kreuz-Straße 2 in Ansbach: Exotische Salate wurden herumgereicht, Würstchen und Fleisch brutzelten auf dem Grill, Stimmengewirr, Lachen. Das ganze Haus war Ende Juni auf den Beinen. Nicht nur die Mitarbeitenden und Teilnehmenden des Integrationskurses waren zum kleinen Sommerfest gekommen, auch die Teilnehmer*innen der Berufsvorbereitenden Bildungsmaßahmen (BvB und BvB Reha) setzten sich an die „Riesentafel“, wie Jörg Schellenberger, Koordinator der BvB-Maßnahmen der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) am Standort in Ansbach anmerkt.
Beide Kurse hatten hier das letzte Jahr verbracht, allerdings mehr neben- als miteinander. Umso schöner, dass die circa 60 Menschen nun gemeinsam feierten. Die Integrationsklasse hatte an diesem Tag ihre letzte Prüfung. Ob alle Teilnehmenden bestanden haben und nun das B1-Sprachniveau nachweisen können, war an diesem Nachmittag zweitranging. Viel wichtiger war, dass die Leckereien aus der Ukraine, der Türkei und dem Iran allen gut schmeckten und sich Berufserfahrene mit jungen Menschen auf dem Sprung ins Berufsleben austauschen konnten.
Jede*r hat etwas zum Buffet beigesteuert. „Da waren teilweise Sachen dabei, die ich gar nicht kannte“, erinnert sich der BvB-Koordinator. „Es war ein richtig schönes, internationales Buffet“. Das Grillfleisch und die Getränke hatten die bfz am Standort Westmittelfranken beigetragen. „Es war schön zu sehen, wie sich eine ausgelassene Stimmung durch die Feier zog und viel gelacht wurde. Ein kleines amüsantes Highlight war die bekannte feurige Grillsoße von unserem Referenten Stephan Pankow, welche die ein‘ oder andere Träne bei den mutigen Testern und Testerinnen hervorbrachte“, lacht BvB-Bildungsbegleiterin Alice Brück. Sie organisierte das Fest tatkräftig mit und freute sich über die vielen helfenden Hände.
„Die Idee zum gemeinsamen Grillfest ist zwischen Tür und Angel, besser gesagt im Treppenhaus entstanden“, ergänzt Schellenberger. „Ich hatte mich mit der Sprachdozentin Dorothea Schmidt darüber unterhalten, wie schade es ist, dass wir die Teilnehmenden des Integrationskurses bald nicht mehr zu Gesicht bekommen. Es hatte ja alles so wunderbar geklappt. Der Kurs war ein Exot hier bei uns. Die Heilig-Kreuz-Straße ist eigentlich der Standort für unsere Jugendmaßnahmen.“ Oleksandra Iaroslavtseva, zuständig für die Sprach- und Integrationskurse in Ansbach, ergänzt: „Weil in der Rettistraße kein Platz war, sind wir hierher ausgewichen. Der Kurs fand hier das erste Mal statt.“
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt sie auf das letzte Jahr zurück. „Es war total schön, aber natürlich ist immer etwas Wehmut dabei“, erklärt sie. Laut Plan gehe der nächste Integrationskurs am 19. September wieder los. „Einige werden wir wiedersehen, entweder beim B2-Sprachkurs oder bei der Wiederholung vom B1-Niveau – übrigens weiter in der Heilig-Kreuz-Straße, weil es hier so schön war!“