„Frauen mit Kindern können und wollen auch in die IT. Und Männer, die in der IT arbeiten möchten, übernehmen auch gerne Erziehungsaufgaben“, sagt Christian Behling, Koordinator für die Förderung beruflicher Weiterbildung (FbW) am Standort Westmittelfranken der Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz). Genau deshalb bieten die bfz bayernweit seit Juli 2023 die Umschulung zum*zur Fachinformatiker*in auch in Teilzeit an. Nataly Kuznetsova aus Ansbach und Ömer Yenikomsu aus Weißenburg sind seit dem Start dabei. Montag- bis Freitagvormittag loggen sie sich in den Live-Online-Unterricht LOU!S ein. Kuznetsova am bfz-Standort Ansbach, Yenikomsu in den Räumen der bfz in Weißenburg. Bei Problemen und Fragen können sie sich an die bfz-Lernprozessbegleiter*innen vor Ort wenden.
„Das Teilzeitmodell hilft mir dabei, die Umschulung besser mit meinen anderen Verpflichtungen, wie beispielsweise der Familie, zu vereinbaren und die deutsche Sprache zu verbessern. Es ermöglicht mir, flexibler zu sein und mich dennoch weiterzubilden“, erklärt Kuznetsova. Sie stammt aus Kasachstan und hat dort als Buchhalterin gearbeitet. Durch die Umschulung verspricht sie sich bessere Karrierechancen in Deutschland. Schließlich wachsen die Anforderungen an die IT-Infrastruktur in Unternehmen stetig, auch durch die wachsende Bedeutung der Digitalisierung.
Gute Erfahrungen mit den bfz-Angeboten
Die bfz hat Kuznetsova durch zwei Programmier-Kurse kennengelernt. „Ich habe bereits positive Erfahrungen mit den bfz gemacht und auch die Umschulung läuft bisher sehr gut. Das Tempo ist angemessen und mit der Betreuung durch die Dozentinnen und Dozenten sowie das bfz-Team bin ich sehr zufrieden. Ich fühle mich bestens aufgehoben und unterstützt. Es war eine gute Entscheidung, die Umschulung bei den bfz zu machen“, führt sie aus.
Ähnlich geht es Ömer Yenikomsu. Der gelernte Elektroniker für Automatisierungstechnik fühlt sich in seinem jetzigen Beruf fremd, wie er sagt. Die Umschulung hilft ihm dort Fuß zu fassen, wo er sich zuhause fühlt: in der Anwendungsentwicklung. „Dank des Teilzeitmodells habe ich neben dem Unterricht noch Zeit für Wiederholungen, das Lesen von weiteren Informatik-Büchern, zusätzlichen Online Videos, Kursen und Zertifikaten. Besonders wichtig ist außerdem, dass ich Zeit für meine Kinder habe. Das wäre in Vollzeit eher weniger möglich“, schildert er.
Lernprozessbegleiter*innen unterstützen auch bei der Jobsuche
Den Teilnehmer*innen stehen online ein Lernmanagementsystem, eine Schulungscloud und bei Bedarf weitere digitale Lernmedien zur Verfügung. Flankiert wird der Unterricht mit für den jeweiligen Ausbildungsberuf üblichen Lehr- und Arbeitsbüchern. „Unsere Ausbilder und Ausbilderinnen sowie die Fachreferenten und Fachreferentinnen gestalten ihren Online-Unterricht. Zusätzlich unterstützen unsere Lernprozessbegleiter und -begleiterinnen vor Ort beim Lernen, aber auch bei der Jobsuche und beim Bewerben“, ergänzt Thomas Kurz, Teilkoordinator Fort- und Weiterbildung am bfz-Standort Mittelfranken.
Läuft alles nach Plan haben Kuznetsova und Yenikomsu im Juli 2026 ihren IHK-Abschluss zum*zur Fachinformatiker*in für Anwendungsentwicklung in der Tasche. „Der Abschluss bzw. das Gelernte wird mir bei der Suche nach einem entsprechenden Arbeitsplatz helfen und Erfolg bringen“, ist sich Yenikomsu sicher. Kuznetsova ergänzt: „Ich hoffe, dass die Umschulung mir bessere Jobchancen bietet und ich dadurch meine berufliche Zukunft verbessern kann.“